Borderline“ zählt zu den Persönlichkeitsstörungen. Doch wann gilt eine Persönlichkeit als gestört?

Wir sprechen von einer Persönlichkeitsstörung wenn Fühlen, Denken und Handeln wenig flexibel sind und dazu führen, dass wir Beeinträchtigungen erfahren und darunter leiden. Borderline ist eine komplexe Angelegenheit und wird im Folgenden vereinfacht wiedergegeben.

 

Das im ICD 10 gelabelte Störungsbild „Borderline“ zeichnet sich durch eine Instabilität in drei Bereichen aus:

 

  1. Emotionen 
  2. Beziehungen
  3. Selbstwahrnehmung

 

1. Auf der emotionalen Ebene zeichnen sich heftige Stimmungsschwankungen, Phasen von tiefen Depressionen, erhöhte Reizbarkeit, grundlose starke Wut, die als schwer kontrollierbar  erlebt wird und in Handgreiflichkeiten enden kann, oder sich gegen sich selbst wendet (z.B. ritzen, verbrennen, Kopf gegen die Wand schlagen). Diese Phasen können mehrere Stunden oder einige Tage andauern. Betroffene erleben sich als Opfer dieser Schwankungen, was zu heftiger innerer Anspannung führen kann und im selbstverletzendem oder riskantem Verhalten (z.B. schnelles Autofahren, wechselnde Sexualpartner, übermäßiges Trinken, Drogenkonsum, etc.) münden kann, um Linderung herbeizuführen.

 

2.  „Borderlinesymptome“ auf der Beziehungsebene zeichnen sich durch intensive, chaotische und unstete Verbindungen ab. Borderlinebetroffene reagieren in ihren Beziehungen manchmal mit extremer Gleichgültigkeit und dann wieder mit ganz starkem Engagement. Angehörige und Partner erleben dieses oft als widersprüchlichnach dem Motto: „Geh weg und Lass mich in Ruhe“ und gleichzeitig „bleib bei mir, verlass mich nicht“. Die oft vorherrschende Angst vor dem Alleinsein und vor dem Verlassen werden führt zu manipulativem Verhalten, wie z.B. Selbstmordandrohung, welche als Rache oder Strafe für das Gegenüber gemeint ist.

 

3. Das Selbstbild von Menschen mit Borderlinesymptomen ist schwankend und von Verzerrungen oder auch Selbsthass gekennzeichnet. In den grundlegenden Bereichen wissen sie nicht wer sie sind und was sie ausmacht. Typisch sind chronische Gefühle von Leere, nie gut genug zu sein was in Perfektionismus mündet, sehr impulsives Verhalten in verschiedenen Lebensbereichen z.B. essen, Geldinvestition oder Partnerschaft. Betroffene haben kaum Kontrolle über einige dieser Bereiche, was oft als quälend erlebt  wird.

 

An den einzelnen Themenkomplexen kann man erfolgreich ansetzen z.B. Entspannungsverfahren und Achtsamkeitsübungen bei unkontrollierten Wutausbrüchen. Es gibt Maßnahmen bei Ängsten und für bessere Impulskontrolle sowie Umprogrammierung der Glaubenssätze, um nur einige zu nennen.

 

Was ich Dir auf dem Weg mitgeben will folgendes:

 

„Betrachte Persönlichkeitsstörungen nicht als Schicksal, sondern als Aufgabe“

 

Du kannst in den jeweiligen Bereichen massive Besserung erfahren. Suche Dir einen Coach, Berater oder Therapeuten Deines Vertrauens und lerne Methoden kennen, die Du eigenständig im Alltag üben und anwenden kannst, um Dein schönstes und Bestes Leben zu leben und Dich von einschränkenden Mustern endlich zu befreien.

 

Wenn Du mehr zum Thema erfahren möchtest schreib mir Deine Fragen, ich beantworte sie gerne.

 

Deine Anna 

(Bildungswissenschaften M.A., Sozpäd. B.A. psychologische Beraterin, Systemische Kinder- und Jugendtherapeutin, NLP Coach)