Weshalb der Laufstall für die Entwicklung von Kleinkindern hinderlich ist.

Keine Frage, es ist für Eltern sehr bequem, wenn sie ihr zunehmend mobiler werdendes Kind einfach in den Laufstall setzen können. Aus psychagogischem Standpunkt halte ich es für nicht ratsam. Zahlreiche Studien belegen, dass sich die intellektuellen Fähigkeiten deutlich besser entwickeln, wenn der Kabbler viel Bewegungsfreiheit, somit größeren Entdeckungsraum und damit mehr Lernmöglichkeiten hat.

Babys und Kleinkinder haben eine natürliche Neugier und Entdeckerfreude, die mit eingeschränkter Beweglichkeit verringert und entmutigt wird, denn viele wichtige Lernerfahrungen haben mit spontaner Beweglichkeit des Säuglings zu tun. Durch Bewegungsfreiheit kann das Baby mit vielfältigen Dimensionen und Wahrnehmungsreizen experimentieren wie räumliche Wahrnehmung, Entfernung, Geschwindigkeit und Zeit. Es kann sich zum Balkon- oder Terrassenfenster hinbewegen, wo es hinausschauen kann, es bemerkt, wie Töne des Radios oder die Stimme der Mama lauter oder leiser werden je nach Entfernung, oder Möbel aus verschiedenen Perspektiven betrachten.

 

Laufställe sind Entwicklungsbehinderer!

 Die Voraussetzung ist eine vorbereitete Umgebung. Das bedeutet, dass der Raum so sicher gestaltet ist, dass das Kind seinem natürlichem Entdeckerbedürfnis nachgehen kann, ohne sich selbst oder Gegenstände versehentlich zu beschädigen. Hierfür kannst Du Schränke und Kommoden abschliessen oder Entdecker-Schubladen kindgerecht gestalten. Dabei muss es sich nicht um Kinderspielsachen handeln, oftmals sind die Haushaltsgegenstände viel interessanter und auch relevanter.

Bedenke dabei, dass das Kleinkind dich nicht ärgern möchte, wenn es anfängt die Blumenerde zu untersuchen und die Blätter Deiner Wohnzimmerpflanze zu rupfen, es untersucht und forscht.

Wenn du das nicht möchtest, stelle die Pflanze an einen fürs Kind unzugänglichen Ort. Oder ziehe einen alten Nylonstrumpf über den Topf, sieht zwar nicht hübsch aus, erfüllt aber seinen Zweck.

MEIN FAZIT: Kinderställe können die intellektuelle Entwicklung beeinträchtigen, weil spontane Bewegungs- und Entdeckermöglichkeiten und somit wertvolle Lernerfahrungen eingeschränkt werden. Wir können von unseren Kleinen nicht erwarten, dass sie sich in dieser frühen Entwicklungsphase an unsere Erwachsenenbedürfnisse anpassen. Wir können es uns leicht machen, in dem wir das Kind im Laufstall begrenzen oder eine Umgebung schaffen, in der es sich bedürfnisorientiert entwickeln darf. Eine kinderfreundliche Umgebung bedeutet eine Umgebung schaffen, in der wir nicht ständig „NEIN“ sagen müssen, sondern die spielerisch und sicher erforscht werden kann.